Die SERV schliesst ihr 18. Geschäftsjahr dank unterdurchschnittlichen Schadenaufwendungen mit einem positiven Unternehmensergebnis von CHF 98,9 Mio. ab.
Im SERV-Gesetz (SERVG) und in der SERV-Verordnung (SERV-V) sind die grundlegenden Anforderungen an die Rechnungslegung der SERV formuliert. Die SERV hat eine eigene Rechnung zu führen, als Versicherung eigenwirtschaftlich zu arbeiten und die Risiken für staatliche und private Schuldner getrennt zu bewirtschaften. Um diese Anforderungen zu erfüllen, erstellt die SERV auf das Abschlussdatum hin eine Jahresrechnung (vgl. PDF-Jahresrechnung, S. 54), die aus Erfolgsrechnung, Bilanz, Geldflussrechnung, Eigenwirtschaftlichkeitsnachweis, Spartenrechnung und Anhang besteht.
Erläuterungen zu einzelnen Positionen der Erfolgsrechnung, der Bilanz und der Spartenrechnung sind im Anhang zu finden. Dort werden Positionen, die in der Jahresrechnung als Nettopositionen dargestellt sind, aufgeschlüsselt und so die Herleitung der Ergebnisse erklärt. Das ist insbesondere bei den Forderungen aus Schäden, den Forderungen aus Restrukturierungen, den Guthaben aus Umschuldungsabkommen sowie den Schadenrückstellungen von Bedeutung, da diese gemäss den Bilanzierungs- und Bewertungsgrundsätzen (BBG) bewertet und als Nettoposition bilanziert werden.
Erfolgsrechnung
Das 18. Geschäftsjahr schliesst die SERV mit einem positiven Unternehmensergebnis (UER) von CHF 98,9 Mio. ab. Es ist das viertbeste Ergebnis seit Bestehen der SERV.
Die insgesamt getrübte Wirtschaftslage spiegelt sich in den Erlösen aus Prämien wider, die gegenüber dem Vorjahr von CHF 88,1 Mio. auf CHF 78,9 Mio. sanken. Insbesondere bei Grossprojekten verzögerte sich die Ausstellung von Versicherungspolicen, was zu geringeren Prämien führte. Hingegen trug die Auflösung der unverdienten Prämien, welche gemäss dem Ablaufprofil der mehrjährigen Versicherungspolicen erfolgt, positiv zu den verdienten Prämien bei. Damit konnte mit CHF 90,3 Mio. ein leicht überdurchschnittliches Total an verdienten Prämien seit Bestehen der SERV erzielt werden.
Unternehmenserfolg
in CHF Mio.
98,9
Erlöse aus Prämien
in CHF Mio.
78,9
Der Zinsertrag aus Umschuldungsabkommen von CHF 4,4 Mio. ist auf einem normalen Niveau. Im Jahr 2024 erfolgten die letzten Zahlungen durch Serbien und Montenegro, womit diese Umschuldungsabkommen abgeschlossen werden konnten. Ausserdem konnten von verschiedenen anderen Ländern kleinere Zinszahlungen entgegengenommen werden.
Nach dem aussergewöhnlich hohen Schadenaufwand im vergangenen Jahr wurden 2024 keine materiellen Grossschäden gemeldet. Daraus resultierte ein sehr tiefer Schadenaufwand von CHF 15,5 Mio., welcher die notwendigen Rückstellungen von gemeldeten Schäden wie die Einnahmen durch die Recovery-Erfolge beinhaltet.
Der Umschuldungserfolg von CHF 26,0 Mio. resultierte aus der Auflösung von Wertberichtigungen aufgrund erfolgter Zahlungen.
2024 wurden keine materiellen Grossschäden gemeldet.
Der Personalaufwand nahm im Vergleich zum Vorjahr leicht ab (CHF 17,3 Mio.), da der für 2024 geplante Stellenaufbau in der IT wie auch Ersatzanstellungen verzögert waren.
Der Finanzerfolg besteht hauptsächlich aus Fremdwährungsdifferenzen und fiel durch den starken Schweizer Franken im Jahr 2024 mit CHF 1,8 Mio. positiv aus. Die Zinserträge auf den Finanzanlagen insbesondere bei der Bundestresorerie betragen für das Berichtsjahr CHF 19,6 Mio. und sind gegenüber dem Vorjahr aufgrund der stetigen Leitzinssenkungen der Schweizerischen Nationalbank um CHF 13,9 Mio. tiefer ausgefallen.
«Die SERV verzeichnet das viertbeste Jahresergebnis seit ihrem 18-jährigen Bestehen – vor allem dank unterdurchschnittlicher Schadenaufwendungen.»
Yvonne Pusch
Chief Financial Officer
Bilanz
Bei den Aktiven nahmen die flüssigen Mittel gegenüber 2023 um CHF 78,5 Mio. zu und sind auf einem deutlich höheren Niveau als in den Vorjahren. Der Zufluss begründet sich hauptsächlich mit grösseren Rückzahlungen aus den sehr erfolgreichen Recovery-Bemühungen.
Die Guthaben aus Umschuldungsabkommen nahmen durch Rückzahlungen im Berichtsjahr um CHF 19,8 Mio. ab. Auf der Passivseite waren die Reduktion der Schadenrückstellungen von CHF –58,5 Mio., insbesondere aufgrund Schadenauszahlungen und dadurch erfolgte Umwandlungen in Forderungen und der unverdienten Prämien in der Höhe von CHF –11,4 Mio. die treibenden Grössen.
Insgesamt verfügt die SERV über eine solide Kapitalbasis zur Bewältigung von allfälligen Krisen.
Per 31. Dezember 2024 betrug das Kapital CHF 2,991 Mrd. Es war um CHF 98,9 Mio. höher als im Vorjahr. Durch die angepassten Berechnungsparameter für das Risikotragende Kapital (RTK) und das Kernkapital (KEK) fielen diese Grössen in 2024 mit CHF 1,399 Mrd. substanziell tiefer aus (–28,0 Prozent). Die Ausgleichsreserve (ARE) nahm dementsprechend um CHF 556,2 Mio. auf CHF 1,493 Mrd. zu. Die ARE ermöglicht der SERV, grössere Schwankungen aufzufangen, denen sie ausgesetzt ist, wenn Länder und Schuldner infolge politischer oder wirtschaftlicher Krisen schlechter bewertet werden müssen oder hohe Schäden anfallen.
Insgesamt verfügt die SERV über eine solide Kapitalbasis, um ihren gesetzlichen Auftrag zur Förderung der schweizerischen Exportwirtschaft auch in Zeiten unsicherer Wirtschaftsaussichten mit guten Versicherungslösungen zu erfüllen. Gleichzeitig ist die SERV in der Lage, eine verschlechterte Risikobewertung von Ländern und Unternehmen auszugleichen.
Geldflussrechnung
Die Geldflussrechnung (vgl. Geldflussrechnung, S. 56) wies 2024 eine Nettozunahme der Mittel von CHF 96,8 Mio. aus (2023: CHF 64,6 Mio.), was sich im durchschnittlichen Bereich bewegt. Die SERV verfügt mit CHF 3,349 Mrd., bestehend aus flüssigen Mitteln und Festgeldanlagen, weiterhin über eine sehr gute Liquidität.
Der Geldfluss aus der Geschäftstätigkeit war im Berichtsjahr mit CHF 23,0 Mio. positiv. Die sehr hohen Prämienzahlungen (CHF 108,0 Mio.) basierten teilweise auf Geschäften aus 2023. Sie kompensierten die hohen Schadenzahlungen von CHF 109,6 Mio. fast vollständig. Die Rückzahlungen aus Schäden erhöhten sich um CHF 16,5 Mio. auf CHF 47,1 Mio., was die Geldflussrechnung äusserst positiv beeinflusst. Die Zahlungen für Personal und Betrieb blieben im Vergleich zum Vorjahr stabil bei CHF 22,5 Mio.
Die SERV zeichnet sich weiterhin durch eine sehr gute Liquidität aus.
Der Geldfluss aus der Investitionstätigkeit umfasst einerseits Rückzahlungen von Guthaben aus Umschuldungsabkommen und deren Zinsen, die Investitionen in immaterielle Anlagen von IT-Projektkosten sowie Zinserträge aus Kapitalanlagen. Mit CHF 67,0 Mio. ist dieser Wert gegenüber dem Vorjahr um CHF –12,6 Mio. gesunken, was vor allem auf die tieferen Zinserträge aus den Geldanlagen zurückzuführen ist (CHF –14,0 Mio.).
Eigenwirtschaftlichkeitsnachweis
Die SERV verzeichnete 2024 in allen Sparten ein positives Loading. Das heisst, die verdienten Prämien überstiegen das versicherungstechnische Risiko, also den erwarteten mittleren Jahresverlust. Dieser entspricht dem für eine Jahresberichtsperiode berechneten theoretischen Mittelwert der mit den entsprechenden Wahrscheinlichkeiten gewichteten möglichen Verluste. Die Berechnung basiert auf Ausfallwahrscheinlichkeiten und angenommenen Wiedereinbringungsquoten.
Die verdiente Prämie übersteigt in allen Sparten das versicherungstechnische Risiko.
2024 wiesen die Sparten «Staatliche Schuldner» und «Private Schuldner mit Delkredere» sowie «Private Schuldner ohne Delkredere» auf Betriebsebene (Eigenwirtschaftlichkeit 1) eine Überdeckung von insgesamt CHF 19,6 Mio. aus. Aufgrund des eingenommenen Zinsertrags aus Geldanlagen wies die SERV eine deutliche Überdeckung von CHF 39,2 Mio. bei der Eigenwirtschaftlichkeit 2 für alle Sparten aus.
Seit Gründung der SERV betrug die durchschnittliche Überdeckung der Eigenwirtschaftlichkeit 1 in der Hauptsparte «Staatliche Schuldner» CHF 10,4 Mio. und in der Hauptsparte «Private Schuldner» CHF 13,1 Mio. Das heisst, die Eigenwirtschaftlichkeit 1 ist in den Hauptsparten bis heute erfüllt. Wenn die Eigenwirtschaftlichkeit auf Betriebsebene (Eigenwirtschaftlichkeit 1) positiv ist, so ist es auch die Eigenwirtschaftlichkeit 2, sofern das Kapital der SERV nicht mit Negativzinsen belastet wird.
Spartenrechnung
Bei der Erfolgsrechnung nach Sparten werden Positionen, die nicht in einem direkten Zusammenhang mit einem Versicherungsgeschäft einer Sparte stehen, mit einem Umlageschlüssel auf die drei Sparten verteilt (vgl. Anmerkungen zur Jahresrechnung, Anmerkungen 12–18, S. 66). In der Bilanz nach Sparten werden Positionen, bei denen eine Umlage auf die einzelnen Sparten nur eine beschränkte Aussagekraft hätte, nicht zugeteilt.
In der Erfolgsrechnung schlossen alle Sparten positiv ab. Die Erfahrung zeigt, dass die Jahresergebnisse der Spartenrechnung massgeblich durch die jeweils anfallenden Schadenaufwände beeinflusst werden und somit sehr volatil sind.
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