IE 11 is a very old Browser and it's not supported on this site

Nachhaltigkeit

Nachhaltigkeit

Die Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsprüfung hat bei der SERV einen hohen Stellenwert.

Bei der Prüfung der Versicherungsanträge berücksichtigt die SERV die internationalen Vorgaben der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) sowie gemäss Art. 6 Abs. 2 SERV-Gesetz (SERVG) die Grundsätze der schweizerischen Aussenpolitik. Namentlich handelt es sich hierbei um das friedliche Zusammenleben der Völker, die Achtung der Menschenrechte und die Förderung der Demokratie, die Einhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen, die Linderung von Not und Armut in der Welt, aber auch die Wahrung der Unabhängigkeit der Schweiz und ihrer Wohlfahrt. Weitere Anforderungen können sich aus völkerrechtlichen Verpflichtungen der Schweiz ergeben. Die umfangreichen Prüfungen im Bereich Nachhaltigkeit umfassen dabei die Umwelt-, Sozial- und Menschenrechtsprüfung, die Antikorruptionsprüfung sowie in bestimmten Fällen die Überprüfung der nachhaltigen Schuldentragfähigkeit staatlicher Käufer bei der Finanzierung der unterstützten Projekte.

Für die Beurteilung grösserer Projekte werden bei Bedarf auch Besuche vor Ort durchgeführt. Aufgrund der Reiseeinschränkungen wegen der Covid-19-Pandemie wurden diese Besuche und Treffen mit Projektbeteiligten virtuell durchgeführt.

Klimastrategie

Der Verwaltungsrat (VR) der SERV verabschiedete im Juni 2021 die Klimastrategie der SERV. Mit dieser Strategie, die klimabezogene Risiken und Chancen identifiziert, unterstützt die SERV die Schweizer Exportwirtschaft im Umgang mit dem Klimawandel und integriert die Thematik in ihre geschäftlichen Aktivitäten. Die drei Eckpfeiler der Strategie umfassen den Umgang mit den SERV-eigenen Treibhausgasemissionen, die Integration der Klimarisiken in die Geschäftstätigkeit sowie den Beitrag der SERV zur Dekarbonisierung der Wirtschaft.

Die Klimastrategie zielt darauf ab, physische Risiken (z. B. erhöhte Schäden durch extreme Wetterereignisse) und transitorische Risiken (z. B. neue Technologien) zu begrenzen und die Chancen der Energiewende und des ökologischen Wandels zu nutzen.

In Zukunft will die SERV vermehrt Exporte unterstützen, die zur Minderung des Klimawandels beitragen und zur Anpassung an diesen beitragen.

2022 wurden erstmals zusätzlich zu den betrieblichen Emissionen, welche die SERV vollständig kompensiert, auch die dem Versicherungsportfolio zurechenbaren Emissionen nach dem Partnership for Carbon Accounting Financials Standard (PCAF-Standard) gemessen: Rund 75 Prozent der Emissionen entfallen auf den Sektor Stromerzeugung und 15 Prozent auf den Sektor Stahl- und Aluminiumherstellung.

Im Fokus stand 2022 der Umgang der SERV im Bereich der fossilen Energien. An der Klimakonferenz 2021 in Glasgow verpflichtete sich die Schweiz dazu, ab 2023 keine fossilen Energieprojekte mehr zu finanzieren (COP26-Statement). Ausnahmen sind möglich, wenn diese mit den Zielen des Pariser Abkommens zur Begrenzung der Erderwärmung auf 1,5°C vereinbar sind. Die SERV erarbeitete dazu eine auf wissenschaftlichen Erkenntnissen und Best-Practices basierende Methodik zur Beurteilung fossiler Energieprojekte.

Transparenz

Die SERV publiziert alle Projekte mit einem Lieferwert ab CHF 10,0 Mio. – vorbehältlich der Zustimmung des Versicherungsnehmers – sowie die Projekte der Kategorie A auf ihrer Website.

Zudem steht die SERV in regelmässigem Dialog mit den interessierten Nichtregierungsorganisationen (NGOs). Im Rahmen eines jährlich stattfindenden NGO-Dialogs informiert sie über den Geschäftsverlauf und besondere aktuelle Projekte wie zum Beispiel die Klimastrategie sowie Entwicklungen innerhalb der SERV und der OECD-Exportkreditgruppe. Eingeladen am NGO-Anlass waren alliance sud, Amnesty International, Pro Natura, Public Eye, Transparency International und WWF. Dieser Austausch wird von allen Beteiligten sehr geschätzt und die NGOs zeigen sich zufrieden mit der hohen Transparenz der SERV.

Beispiel aus der praxis

EIN FERIENRESORT IN USBEKISTAN UNTER WAHRUNG DER FLORA UND FAUNA

graphic
Das Projekt Amirsoy in Usbekistan befindet sich derzeit in der Monitoringphase.

Die SERV prüft jeden einzelnen Versicherungs- und Garantieantrag auf dessen Einklang mit internationalen Standards (vgl. Nachhaltigkeit, Rahmenbedingungen). Dazu arbeitet sie eng mit Fachspezialisten und allen jeweils beteiligten Parteien zusammen. Dies gibt der SERV die Gewissheit, dass die von ihr versicherten Geschäfte gemäss den vorgegebenen Standards durchgeführt werden. Eines der Geschäfte, das die SERV 2022 versichert hat, ist die Erweiterung eines Ferienresorts in Usbekistan. Aufgrund seiner Nähe zum «Ugom Chatkal National Natural Park», der unter Naturschutz steht, fällt das Unterfangen in die Kategorie eines sogenannten A-Projektes der OECD Common Approaches. Diese verlangt eine umfassende Umwelt- und Sozialstudie (Environmental and Social Impact Assessment, ESIA) nach internationalen Standards.

Ein unabhängiges Beratungsunternehmen hat bereits 2020 mit dieser Studie begonnen. Wie üblich ist daraus ein Massnahmenplan (Environmental and Social Action Plan, ESAP) entstanden. Dieser hält fest, welche Massnahmen zur Einhaltung der Anforderungen in den Bereichen Umwelt, Soziales und Menschenrechte erforderlich sind. Ausserdem haben sich Ende 2022 Fachpersonen der SERV vor Ort selbst ein Bild der Umsetzung der getroffenen Massnahmen verschafft. Dazu gehören das Pflanzen von 50 000 Baumsetzlingen sowie die Errichtung von Erosionsschutz-Vorrichtungen. Nun befindet sich das Projekt in der Monitoringphase, die vierteljährliche Besuche vor Ort vorsieht. Eine lokale Umweltspezialistin begleitet die Umsetzung der Massnahmen.

Für Natur und Gesellschaft

Das Ferienresort Amirsoy (vgl. Aus der Praxis, Neuer Absatzmarkt für Schweizer KMU in Usbekistan) bestehend aus 46 Chalets, elf Skipisten, vier Gondelbahnen und fünf Restaurants ist seit 2019 in Betrieb und soll mit einem Hotel und einer zusätzlichen Gondelbahn erweitert werden. Dabei begnügt sich der Betreiber des Resorts nicht mit der lediglichen Einhaltung der Nachhaltigkeitsanforderungen: «Unserem Auftraggeber ist es ein grosses Anliegen, die Auswirkungen des Betriebs auf die Natur auf ein Minimum zu reduzieren. Denn Sinn und Zweck von Amirsoy ist es schliesslich, den Gästen Zugang zu einer intakten Natur zu ermöglichen», erklärt Marika Pechr, Project Manager bei der Mountech AG, des Generalunternehmens für das Projekt.

Davon zeugen das Verkehrs- sowie Energie- und Wasseraufbereitungskonzept: Um den Autoverkehr auf ein Minimum zu reduzieren, stehen Besuchern eine Gondelbahn sowie ein grosser Parkplatz bei der Talbahn zur Verfügung. So kommen die Gäste in den Genuss eines nahezu autofreien Naturerlebnisses. Ausserdem versorgen zwei künstliche Seen das Resort mit Wasser, einer für das Trinkwasser und einer für den Betrieb. Für die Reinigung des Abwassers sorgt eine eigene Wasseraufbereitungsanlage. Eine mobile Photovoltaikanlage liefert zu einem Grossteil den benötigten Strom.

Nebst den Unternehmungen zum Schutz der Natur kommt das Projekt auch der lokalen Bevölkerung zu Gute. So wird Wert daraufgelegt nicht nur internationale, sondern vor allem auch usbekische Gäste mit dem Angebot anzusprechen, lokale Produkte zu verwenden sowie einheimische Arbeitnehmende zu beschäftigen. Bereits jetzt schafft Amirsoy 500 Arbeitsplätze. Dabei wird viel in die Schulung des Personals investiert. Bernhard Müller, Senior Vice President, Sustainability, bei der SERV äussert sich zum Projekt wie folgt: «Ich durfte mir das Resort aus nächster Nähe anschauen und bin mit der Umsetzung der angeordneten Massnahmen zufrieden. Ausserdem bin ich überzeugt, dass Amirsoy zum weiteren Wachstum der usbekischen Volkswirtschaft, die seit einigen Jahren einen Aufschwung erlebt, beitragen wird.»

nach oben

Diese Webseite verwendet Cookies, um Ihnen den bestmöglichen Service zu gewährleisten. Durch die Nutzung unserer Internetseite stimmen Sie unserer Datenschutzerklärung und der Verwendung von Cookies zu.