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Schäden und Forderungen 

Neben vielen kleineren und mittleren Schäden verzeichnete die SERV im Berichtsjahr einen grossen Schadenfall in Sambia. Das afrikanische Land ist stark von Rohstoffen abhängig. Durch den Nachfragerückgang nach Kupfer im Zuge der Covid-19-Krise wurde Sambia teilweise zahlungsunfähig.

Durch frühzeitiges und engagiertes Vorschadenmanagement mit Massnahmen wie Umstrukturierungen der Fälligkeiten, Verlängerung der Deckungen und Verhandlungen mit ausländischen Käufern konnten im Berichtsjahr viele drohende Schäden aufgrund der Covid-19-Krise bislang abgewendet werden.

Schäden

Die geleisteten Schadenzahlungen erreichten im Berichtsjahr CHF 82,7 Mio. Davon betrafen CHF 15,7 Mio. Zahlungen für bereits in Vorjahren anerkannte Schäden und CHF 67,0 Mio. Zahlungen für neu gemeldete Schäden. Für Drohschäden (IBNR = Incurred But Not Reported) konnte die SERV CHF 4,6 Mio. Rückstellungen auflösen und musste für gemeldete Schäden CHF 111,9 Mio. Rückstellungen bilden. Die Wertberichtigungen auf Schadenforderungen veränderten sich gegenüber dem Vorjahr um CHF 47,6 Mio. Als endgültige Schäden buchte die SERV Forderungen in Höhe von CHF 11,8 Mio. aus.

Die SERV bearbeitete im Berichtsjahr 49 neue Schadenfälle – zusätzlich zu den 176 bestehenden Schäden im Recovery. Insgesamt waren 36 Länder betroffen. Mit ihren Recovery-Massnahmen realisierte die SERV Rückflüsse von CHF 11,9 Mio. Von den CHF 82,7 Mio. Schadenauszahlungen betrafen CHF 26,8 Mio. kurzfristige Risiken in Kuba, CHF 20,3 Mio. Risiken in Indien und CHF 10,0 Mio. Risiken in der Schweiz. Der grösste Rückfluss von CHF 5,2 Mio. sowie die höchste Ausbuchung uneinbringlicher Forderungen von CHF 7,2 Mio. kamen aus einem Geschäft nach Spanien. Die Forderungen aus Schäden stiegen 2020 erstmalig über die 500-Millionen-Grenze insgesamt um CHF 50,1 Mio. auf CHF 501,3 Mio.

Schadenfälle

+49

Schadenzahlungen

in CHF Mio.

82,7

Restrukturierungen & Umschuldungen

Aufgrund der Covid-19-Krise haben über 100 Länder beim Internationalen Währungsfonds (IWF) und der Weltbank Unterstützung beantragt. Am 14. April 2020 trafen die offiziellen bilateralen Gläubigerländer der G20, der Pariser Club und einige weitere Gläubigerländer eine internationale Vereinbarung über einen Zahlungsaufschub (Debt Service Suspension Initiative, DSSI) für die ärmsten Länder. Die Initiative sieht vor, dass diesen Ländern ihre finanziellen Ressourcen für die Ausgaben im Zusammenhang mit den Auswirkungen der Pandemie zur Verfügung stehen.

Von den Ländern mit aktiven Umschuldungen mit der Schweiz qualifizieren sich für diese DSSI Kamerun, Pakistan, Honduras und Bangladesch. Kamerun und Pakistan haben einen Stundungsantrag eingereicht. Das bilaterale Abkommen für DSSI mit Pakistan wurde im Dezember 2020 abgeschlossen (vgl. Finanzbericht).

Im Oktober 2020 verständigten sich der IWF, die Weltbankgruppe, die Mitgliedsländer der G20 und der Pariser Club auf eine Verlängerung der DSSI um weitere sechs Monate bis Mitte 2021. Damit erhielten die betroffenen Länder eine Stundung für die 2020 und bis Mitte 2021 fälligen Rückzahlungen mit je einem Jahr Karenzfrist und vier bis fünf Jahren Rückzahlungsfrist.

Auch Argentinien und Kuba, die sich nicht für DSSI qualifizieren, aber dennoch ebenfalls stark von den Auswirkungen der Covid-19-Pandemie betroffenen sind, konnten ihren Zahlungsverpflichtungen 2020 nicht nachkommen. Mit diesen beiden Ländern sind Neuverhandlungen im ersten Semester 2021 geplant.

Die übrigen in der Tabelle «Guthaben aus Umschuldungsabkommen» (vgl. PDF Anmerkungen zur Jahresrechnung S. 63) aufgeführten Länder, mit denen im Pariser Club Umschuldungsabkommen abgeschlossen wurden, sind im Berichtsjahr ihren Zahlungsverpflichtungen nachgekommen.

Aktuell besteht lediglich mit Nordkorea ein rein bilaterales Restrukturierungsabkommen. Dieses ist Ende 2019 ausgelaufen und es konnte bisher keine Folgeregelung getroffen werden.

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