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Aus der Praxis 

Die Schweizerische Exportrisikoversicherung SERV unterstützt und begleitet Schweizer Unternehmen von der strategischen Ausrichtung bis zur letzten Zahlung ihres Exportgeschäfts. Wie das geht? Davon erzählen diese drei Beispiele aus der Praxis.

energieproduktion

Nachhaltige Energieproduktion mit Unterstützung der SERV

Die Energiewende ist in aller Munde und nachhaltige Energieproduktionslösungen sind gefragter denn je. Die dhp technology AG bietet mit leichten und faltbaren Solardächern ein bahnbrechendes Produkt auf diesem Gebiet. Das Geschäft boomt, aber die Risiken, die mit dem grossen Wachstum einhergehen, kann das Jungunternehmen unmöglich allein stemmen.

Angesichts der Energiewende ist die Industrie gefragt, um Lösungen für eine zeitgemässe und zukunftsfähige Energieproduktion zu finden. Einer der Player, der ein auf dem Markt einzigartiges Produkt anbietet, ist das Jungunternehmen dhp technology AG (DHP). DHP hat sich auf ein bahnbrechendes Produkt spezialisiert, das eine uneingeschränkte Doppelanwendung von bestehender Infrastruktur und Energiegewinnung ermöglicht. Es handelt sich um Solarfaltdächer, die dank ihrer Leichtigkeit über Parkplätzen oder diversen Produktionsstätten errichtet werden können. Ausserdem können die Faltdächer bei Bedarf, wie zum Beispiel bei schlechtem Wetter, automatisch eingezogen werden. Für ihr Produkt hat DHP unter anderem ein Segment mit grossem Potenzial ausfindig gemacht: Kläranlagen. Diese sind energieintensiv und profitieren vom Strom, den sie direkt vor Ort beziehen können von einer Installation, die den Betrieb nicht stört.

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Das Jungunternehmen dhp technology AG ermöglicht mit faltbaren Solardächern die Energiegewinnung mit bestehender Infrastruktur.

Nachdem DHP mehrere Kläranlagen in der Schweiz beliefert hatte liessen sich 2023 auch vier deutsche Betreiber von Kläranlagen vom Produkt überzeugen. Der Auftragswert dieser vier Lieferungen beläuft sich insgesamt auf über fünf Millionen Schweizer Franken. Ein Volumen, dessen Risiken das Jungunternehmen unmöglich allein stemmen kann.

«Die einzige Alternative zur SERV für ein junges KMU wie das unsere wäre eine teure Eigenkapitalfinanzierung.»

Gian Andri Diem

Co-Founder und Managing Director DHP

Die SERV, eine Gamechangerin

DHP befindet sich in einer Aufbauphase und erlebt ein bemerkenswertes Wachstum. Dieses Wachstum geht Hand in Hand mit der Herausforderung, grosse Aufträge zu erfüllen und entsprechende Risiken zu managen. Das junge KMU sieht sich mit einer entscheidenden Frage konfrontiert: Wie kann der Betrieb skaliert werden, um die steigende Nachfrage zu befriedigen und gleichzeitig die dafür nötige Liquidität zu gewährleisten?

DHP konnte grosszügige Anzahlungen für ihre Solarpanels aushandeln, für die jedoch Garantien gestellt werden müssen. Hier kommt die SERV ins Spiel. Mit ihrer Unterstützung konnten die Risiken dieser Anzahlungsgarantien sowohl versichert als auch gegenüber der Bank garantiert werden. Dadurch entfällt für DHP die Notwendigkeit einer Limiten- oder Barhinterlegung bei der Bank, und sie kann die Anzahlung effektiv für die Produktion des Exportprojekts einsetzen. Zusätzlich ist sie für den Extremfall, dass der Käufer die Garantie ungerechtfertigt zieht, durch die Versicherung der SERV geschützt. «Die Versicherungen und Garantien der SERV sind für uns ein Gamechanger. Die einzige Alternative zur SERV für ein junges KMU wie das unsere wäre eine teure Eigenkapitalfinanzierung. Die Lieferungen nach Deutschland wären in dieser Form schlicht nicht möglich gewesen», erklärt Gian Andri Diem, Co-Founder und Managing Director bei DHP.

Die Zusammenarbeit zwischen DHP und der SERV zeigt, wie Innovation und Ehrgeiz gepaart mit der richtigen Versicherungslösung zu finanziellem Handlungsspielraum und somit zu bemerkenswertem Erfolg führen können. Romeo Grass, Assistant Vice President, Large Enterprises, SMEs & Acquisition bei der SERV, sagt dazu: «Während DHP weiterwächst und einen Beitrag im Energiegewinnungssektor leistet, dient ihre Geschichte als inspirierendes Beispiel für das Potenzial von Innovation und Zusammenarbeit in unserer sich schnell verändernden Welt.»

schweizer

Schweizer KMU sind Teil eines grossen Infrastrukturprojekts in Côte dʼIvoire

Grosse Teile der ländlichen Bevölkerung in Côte dʼIvoire haben keinen Zugang zu sauberem Wasser. Um das zu ändern, hat die ivorische Regierung das ehrgeizige Infrastrukturprojekt «Wasser für alle» ins Leben gerufen. Dabei spielen Schweizer Unternehmen eine wichtige Rolle. Dank der Zusammenarbeit und dem gebündelten Fachwissen von verschiedenen Projektpartnern können sich kleine und mittlere Unternehmen am Grossauftrag beteiligen.

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Das Infrastrukturprojekt «Wasser für alle» soll die Bewohnerinnen und Bewohner von 6000 Gemeinden bis vor die Haustür mit Trinkwasser versorgen. Dieses Projekt verbessert so die Lebensqualität und wirtschaftliche Situation von Millionen von Menschen. Ein Teil der Lieferungen für dieses Vorhaben stammt aus der Schweiz. Die SERV versichert die Finanzierung dieser Lieferungen im Wert von EUR 160 Mio.

Zugang zu einem Grossinfrastrukturprojekt für Schweizer KMU

Für circa 111 dieser Gemeinden hat die ivorische Regierung das Generalunternehmen Rimon CH AG (Rimon) mit dem Design und der Installation der entsprechenden Infrastruktur beauftragt. Als Hauptlieferant von Rimon fungiert die im thurgauischen Frauenfeld ansässige AquaSwiss AG (AquaSwiss). Diese wickelt die Logistikarbeiten, das Engineering, die Materialbeschaffung und sämtliche Subunternehmerarbeiten ab. Sanjeev Varma, CEO von AquaSwiss, erklärt dazu: «Wir konnten für dieses Projekt nebst namhaften Grossunternehmen auch KMU beauftragen – darunter etwa einen Ostschweizer Zweipersonenbetrieb. Diese Kleinunternehmen hätten ohne unser Engagement keinen Zugang zu einem Auftrag in dieser Grössenordnung.»

Das Finanzberatungsunternehmen Bluebird Finance & Projects Ltd. hat das Finanzierungspaket für Rimon arrangiert und den gesamten Prozess mit der SERV sowie mit den Kreditgebern Commerzbank AG und Investec Bank Ltd. strukturiert und koordiniert.

Wieso Bluebird eine ECA-Versicherung aus der Schweiz empfohlen hat, erläutert Ram Shalita, CEO von Bluebird: «Wir arbeiten bereits zum dritten Mal mit der SERV für die Finanzierung eines Grossprojekts und vertrauen auf sie. Besonders schätzen wir die Zuverlässigkeit, Flexibilität und Unterstützung der SERV, wenn unerwartete Herausforderungen auftauchen.»

«Wir arbeiten bereits zum dritten Mal mit der SERV für die Finanzierung eines Grossprojekts und vertrauen auf sie.»

Ram Shalita

CEO Bluebird Finance & Projects

Geduld und Flexibilität sind auch bei diesem Projekt gefordert, was laut Ram Shalita typisch für Grossprojekte in Schwellenmärkten sei. Die SERV war seit 2019 in die Verhandlungen involviert und hat ihre Grundsätzliche Versicherungszusage sechsmal verlängert, bis sie 2023 schliesslich in eine Versicherungspolice umgewandelt werden konnte. Hinzu kommt, dass die Belieferung von über hundert Dörfern, die sich über den ganzen südlichen Teil von Côte dʼIvoire erstrecken, einer logistischen Meisterleistung gleichkommt.

Ein weiterer Vorteil aus der Zusammenarbeit mit der SERV ergibt sich aus dem hervorragenden Rating der Schweiz, von welchem auch die SERV indirekt profitiert. Eine von der SERV versicherte Finanzierung verbessert die Finanzierungskonditionen. Das kann bei Ausschreibungen den entscheidenden Unterschied zugunsten des Exporteurs machen.

Gil Etzion, Executive Vice President Business Development der Rimon Group, betont weiter: «Die Möglichkeit, der ivorischen Regierung eine attraktive und langfristige Finanzierung anzubieten, auf die wir uns bis zum Abschluss des Geschäfts über Jahre hinweg verlassen können, erwies sich als enormer Vorteil bei der Auftragsvergabe. Wir würden uns freuen, wenn wir weitere grosse Wassergeschäfte in Afrika mit Schweizer Exporteuren und mit der SERV abschliessen könnten.»

satelliten

Schweizer KMU mischt den Markt für Satellitenkommunikation auf

SWISSto12, ein Spin-off der EPFL Lausanne, stellt als erstes Schweizer Unternehmen einen geostationären (GEO) Telekommunikationssatelliten für die kommerzielle Nutzung her. Dazu gehört ein neuartiger Satellit namens HummingSat, der auf der patentierten 3D-Drucktechnologie von SWISSto12 basiert und innovative Hochfrequenztechnik nutzt. Um die wichtigsten Akteure auf dem Markt beliefern zu können, arbeitet SWISSto12 mit der SERV zusammen.

HummingSats sind nicht grösser als eine Industriewaschmaschine und damit viel kleiner als herkömmliche GEO-Satelliten. Dadurch sind sie kostengünstig in der Fertigung, und da sie als «Co-Passagier» auf Trägerraketen konzipiert sind, die auf sogenannten Rideshare-Missionen in die Umlaufbahn gebracht werden, werden auch die Startkosten reduziert. Mit der bahnbrechenden 3D-Drucktechnologie von SWISSto12 wird der Satellit noch leistungsfähiger, der Herstellungsprozess wird rationalisiert, die Bauzeit wird verkürzt und die Produktionskosten werden gesenkt.

Satelliten müssen rauen Bedingungen standhalten: Sie sind extremen Temperaturen sowie Strahlungswerten und beim Start in die Umlaufbahn starken Erschütterungen ausgesetzt. Um diesen Herausforderungen standzuhalten, müssen hochmoderne und qualifizierte Technologien eingesetzt werden. SWISSto12 ist nicht nur das erste Schweizer Unternehmen, das einen GEO-Satelliten für die kommerzielle Nutzung herstellt, mit 35 Patentfamilien verfügt das KMU auch über das weltweit grösste Patentportfolio für 3D-Drucktechnologien und Produkte für Hochfrequenzanwendungen.

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Der EPFL-Spin-off SWISSto12 stellt einen neuartigen Telekommunikationssatelliten mit einer patentierten 3D-Drucktechnologie her.

Wenn alle am gleichen Strang ziehen

Seit seiner Gründung im Jahr 2011 hat der Newcomer im Bereich der Herstellung GEO-Satelliten mehr als 50 Millionen Euro von namhaften Schweizer und europäischen Investoren erhalten und bereits vier Satelliten verkauft. Darüber hinaus sicherte sich SWISSto12 im September eine Betriebsmittelfazilität in Höhe von 25 Millionen Schweizer Franken (26,15 Millionen Euro) von der UBS AG. Mit der durch die SERV versicherten Fazilität verfügt die SWISSto12 über flexibles Wachstumskapital, um die hohe Kundennachfrage nach ihrem GEO-Kleinsatelliten HummingSat zu bedienen.

«Die Versicherung der SERV ermöglicht es uns, Aufträge der grössten Marktteilnehmer innert kürzester Zeit erfüllen.»

Emile de Rijk

CEO SWISSto12

Emile de Rijk, CEO und Gründer von SWISSto12, über die Bedeutung der Partnerschaft mit der Schweizerischen Exportrisikoversicherung: «Wir mischen den Markt für geostationäre Kommunikation auf und entsprechend hoch ist die Nachfrage. Die Versicherung der SERV ermöglicht es uns, Aufträge der grössten Marktteilnehmer innert kürzester Zeit erfüllen.» Das Unternehmen hat derzeit einen Bestand an Kundenaufträgen im Wert von mehr als 200 Millionen Euro für seine Hochfrequenzprodukte und -subsysteme, die Partnerschaft mit der ESA und jüngst abgeschlossene HummingSat-Verträge.

Alle Beteiligten haben bei der Durchführung dieser Transaktion ein hohes Mass an Engagement gezeigt und sehr gut zusammengearbeitet. Julien Schaar, Vice President, Large Enterprises, SMEs & Acquisition bei SERV, merkt an: «Um dieses prestigeträchtige und bahnbrechende Projekt auf den Weg zu bringen, haben SWISSto12, ihre Investoren und ihre Kunden engagiert zusammengearbeitet, und das hat mich wirklich sehr beeindruckt.»

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